Was ist das?
Die Konjunktivitis follikularis (Follikulose) ist eine normale und gesunde Reaktion der Bindehaut, die beim jungen Hund bis zum Alter von ca. 3 Jahren auftreten kann. Das noch nicht ausgereifte Immunsystem reagiert überschießend, so dass es zu einer Vergrößerung der Lymphfollikel in der Bindehaut kommt. Diese sind dann als kleine Bläschen in und auf der Bindehaut sichtbar. Sie befinden sich hauptsächlich hinter dem 3. Augenlid und führen zu einem Fremdkörpergefühl (Sandpapier).
Welche Anzeichen gibt es?
Tränen oder eitriger Ausfluss,
Juckreiz,
Rötung und Schwellung der Bindehäute,
Zusammenkneifen der Augen
Wie diagnostiziert man die Konjunktivitis follikularis?
Bei dieser Untersuchung wird das Auge mittels Augentropfen örtlich betäubt. Anschließend wird die Bindehaut und das 3. Augenlid mit einer speziellen Augenpinzette untersucht, ohne dass dies dem Tier Schmerzen bereitet.
Vorher sollte natürlich eine genaue Augenuntersuchung erfolgen, dass andere Ursachen ausgeschlossen werden können.
Was sind die Ursachen?
Überreaktion des lokalen Immunsystems zurückgehend auf eine ständige Reizung (Pollen, Staub, Wind, Wasser,…) oder eine andere Augenerkrankung.
Wie erfolgt die Therapie:
Da die Ursache für diese „Erkrankung“ eine zu heftige Reaktion auf äußere Reize ist, besteht die Therapie hauptsächlich daraus, die Reize zu reduzieren (z.B. durch Reinigen und Spülen der Augen) und das Immunsystem lokal am Auge mittels Augensalben zu hemmen.
Je nachdem wie stark die Bläschen ausgebildet sind, gestaltet sich die Therapie unterschiedlich. In den meisten Fällen reicht eine konsequente Salbentherapie über 2-4 Wochen. Wenn dies nicht ausreichen sollte, können die Bläschen abgeschabt werden. Wichtig hierbei ist, möglichst alle Bläschen (nicht nur die Bläschen auf der Rückseite des dritten Augenlides) abzuschaben. Anschließend werden die Augen nochmals 2 Wochen weiter mit Augensalben therapiert.
Da die Reaktion physiologisch ist, muss man sich darüber bewusst werden, dass es zu Rückfällen kommen kann und eine mehrmalige Therapie nötig ist.
Wie sind die Chancen?
Sehr gut, in der Regel heilt diese „Erkrankung“ mit spätestens im 4. Lebensjahr aus.